Zitate und Aphorismen

cake eater

Zettel

Wer Großes will, muß sich zusammenraffen;
In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister
Goethe: “Das Sonett”. Bezogen hier auf die straffe “Form” der Kunst

Quantification is a way of making decisions without seeming to decide
Theodore Porter: “Trust in Numbers” (1995)

[E]ine Gruppe von Menschen besitzt – wie Reinhold Niebuhr sagt – weniger moralisches Empfinden als ein Einzelner.
Martin Luther King: “Die Zeit für schöpferischen Protest ist gekommen”, entnommen aus “Ziviler Ungehorsam” (p. 84)

Jedes Gesetz, das die menschliche Persönlichkeit erniedrigt, ist ungerecht.
Martin Luther King: “Die Zeit für schöpferischen Protest ist gekommen”, dort Thomas von Aquin zugeschrieben. Entnommen aus “Ziviler Ungehorsam” (p. 86)

sie haben deinen traum konserviert
konserviert und verkauft, Bruder
postkarten und poster
dreizeiler in einem Geschichtsbuch
“I Have A Dream”
ein abgeschlossener Roman

sie haben
vergangenheit daraus gemacht
weiß wie tränensalz
und da wo ich lebe
würden sie es “bewältigt” nennen, Bruder

May Ayim: “die zeit danach”, aus “blues in schwarz weiss”

Biografien von NS-Täter*innen bieten die scheinbare Möglichkeit die eigene Bösartigkeit durch die Psyche der Täter*innen zu betrachten. Dabei wird Täter*innendenken dargestellt. Die gesellschaftliche Vorstellung ist, dass man die Täter*innen verstehen wollen sollte. Ein Schlag in das Gesicht der Opfer.
Elsa Fernández: Fragmente über das Überleben (p. 95f)

Wenn wir über Vergebung sprechen, fragen wir: Wer spricht? Wenn Täter Vergebung begehren, haben sie in der Regel das Vergessen, das Loslassen, das Nicht-Rächen und den Gewaltverzicht im Sinn. Sie sehen Rechenschaft als verbunden mit Rache, Bestrafung, Schuld und einem Verlust von Macht, Status und Gesicht. Wenn Täter um Vergebung bitten, wollen sie von der Last der Schuld befreit werden, so dass sie dieses Kapitel ihres Lebens hinter sich lassen und weitermachen können, als ob der Holocaust gereinigt werden könnte. Wenn Opfer von Vergebung sprechen, versuchen sie, diese mit Vorstellungen von Moral und Rehumanisierung zu verbingden. Sie sprechen über die Erinnerung als Gedenken und als einen Weg, Opfer zu ehren und über Gerechtigkeit und politischen Wandel als Rechtfertigung und Wiederherstellung.
Elsa Fernández: “[Fragmente über das Überleben]"(https://www.unrast-verlag.de/neuerscheinungen/fragmente-ueber-das-ueberleben-detail) (p. 123), übersetzt aus Nanette Auerhahn, Dori Laub: “Against Forgiving: The Encounter That Cannot Happen Between Holocaust Survivors and Perpetrators”

What doesn’t kill you – might still cripple you. / leave you with a disability.